Mittwoch, 10. Oktober 2012

Calgary & Indian Summer in the Spirit Hills :)

Hey folks, ja ich weiß, der letzte Eintrag ist sehr lang her, sorry, aber irgendwie hab ich einfach nie die Zeit gefunden für den nächsten...
Aber jetzt! :D

Downtown Calgary
Aaalso...

Wie ihr ja wisst bin ich am 1. September in Vancouver ausgezogen und mit dem Greyhound 15h Richtung Osten. Angekommen in Calgary wurde ich von meinen Couchsurfing Hosts abgeholt, bei welchen ich 2 coole Tage verbracht habe. In dieser Zeit haben sie mir die drittgrößte Stadt Kanadas gezeigt und wir waren im Calgary Zoo :).

view from Princes Island Park to the North Side
Chinese Cultural Centre

meine Hosts

schlafgelegenheit
Die waren echt super nett, haben mir alles gezeigt, mich zu einem Dinner bei Freunden eingeladen und mitgenommen... und ich hatte sogar ein eigenes Zimmer :D. Und sie haben mir sogar eine CD gemacht, auf die sie die ihrer Meinung nach besten kanadischen Songs gepackt haben und die ist echt gut :D.




Ja und am 2. Tag sind wir, nachdem wir im größten Chinese buffet der city waren (yummy :D) in den Calgary Zoo, das war auch super, der ist in die verschiedenen Kontinente eingeteilt und hatte echt viele coole Tiere:




Ja und vor allem der Grizzly war sau cool, der fehlt ja noch in meiner Wildlife-Live Liste :D...

Am nächsten Tag gings dann zum Wwoofing auf eine Farm in der Nähe. Für die, die es nicht wissen, wwoof steht für 'willing workers on organíc farms' und ist ein Projekt, bei dem man auf einer Farm bei der Arbeit hilft und dafür Unterkunft und Essen bekommt, das kanadische Farmlive erlebt, die Gegend & super nette Leute kennen lernt und vieles mehr. Ich fands klasse, was der Grund dafür ist, das ich es jetzt in Saskatoon wieder mache.


home, barn & one of the pastures
Die Farm, auf der ich war, ist in Millarville, eine halbe Stunde südlich von Calgary und heißt Spirit Hills Honey Winery. Die Besitzer sind Ilse und Hugo Bonjean, die ursprünglich aus Belgien sind, aber seit 15 Jahren in den Foothills der Rocky Mountains bei Millarville leben. Sie haben einen großen garden, Ziegen, Pferde, Bienen und sind gerade dabei eine winery zu bauen.
Die haben 3 Kinder, die aber schon ausgezogen sind und in 3 der 4 Wochen, in welchen ich dort war, waren Hugo's Eltern aus Belgien zu Besuch, die waren auch super nett :D.

home



Da meine Bilder nicht sehr geordnet sind, also erst das Haus, dann dasselbe von innen, dann der garden und so weiter, werde ich einfach chronologisch vorgehen :D (ich hab nämlich erst die Umgebung und das Haus und so fotografiert, bevor ich wieder weg bin..).







Nachdem mir nach meiner Ankunft erstmal alles gezeigt wurde, durften wir (ich und noch 2 andere wwoofer) am nächsten Tag, weil es noch etwas ruhiger war und nicht so viel zu tun gab erstmal eine Runde reiten. Pferde sind nämlich Ilse's passion und sie hat 7 Stück. Was bei den anderen beiden, die beide schon öfter geritten sind so leicht aussah, stellte sich dann als doch gar nicht mal so einfach heraus :D. Aber nach etwas Übung habe ich es auch hinbekommen, das Pferd dahin zu steuern, wo ich hinwollte und sogar sich schneller zu bewegen, aber ich habe vergessen wie die Gangart hieß :D.





 Am nächsten Tag gings in Richtung city, zu Spruce Meadows, DEM Pferdeturnier, um genau zu sein, dem größten der Welt! Das findet jedes Jahr im September in Calgary statt, vor Millionen von internationalen Zuschauern. Und da Ilse dort jedes Jahr hingeht und kostenlos (sie und 4 andere) reinkommt, hat sie uns eingeladen, sie zu begleiten :).

Spruce Meadows ist ein riesiges Gelände am südlichen Ende der Stadt, ganzjährig geöffnet, aber am meisten zu den 'master tournaments' besucht, dem Turnier, von dem ich hier rede. Dort treten alle Olympia Mitglieder an und die besten der Welt und da Ilse sich da perfekt auskennt, hatten wir den bestmöglichen guide :D!

Wir haben uns dort einen Auftritt der Celle Stallions (hannoveranische Pferde, weltbekannte Gruppe) und einen Jump-off Wettbewerb angesehen, im International Ring, den sogar fast ein Deutscher gewonnen hätte. Das war cool und das ganze Drumherum auch: Messen, Ausstellungen und internationale Essensstände (am deutschen Stand gab es, natürlich, Bratwurst und Haxe, außerdem potato chips, von welchen ich noch gar nicht wusste, das die so deutsch sind :D..).
der deutsche Essensbereich :D
danach hat ihn aber noch ein Brite überholt
das britische Element natürlich immer mit dabei :D


wwooferin Anne, me & Ilse

Zwei Tage später haben wir einen netten sunday morning trip gemacht und sind zum breakfast zu den Sheep Falls im Kannaskis country gefahren, was sehr schön war.
breakfast: egg salad sandwiches :)

Ilse & Hugo

In der Zwischenzeit wurde natürlich auch immer was gearbeitet, aber währenddessen macht man ja nicht ständig Photos. Ich habe gelernt, wie man Ziegen melkt und dann aus deren Milch Joghurt, Käse (Feta, Ricotta und Chèvre), Pudding und Eis selbst macht, wie man Brot backt, wie man granola macht, Spinat blanchiert...
Außerdem habe ich an einem Tag 10 kg beans im Garten geerntet, womit ich jetzt den Rekord halte :D!

Das Fleisch, welches es zu essen gibt, kommt alles aus dem Wald, Hugo schießt es selbst, mit Pfeil und Bogen, was echt cool ist. Also gibt es so super leckere Sachen wie deer, elk, moose :D. Auf dem Bild sind Hugo und Kazu, ein wwoofer aus Japan, gerade dabei ein elk zu butchern.


Eine wichtige Arbeit war das beekeeping, bei dem ich Hugo geholfen habe. Das war echt sau cool! Wir sind zu den beeyards gefahren und haben alle hives (72 Stück) auf 2 Kisten verkleinert, die frames eingesammelt und dann zuhause alle decapped, weil die bees die vollen Waben mit Wachs verschließen und dann kommen die frames in einen extractor, wo der honey rausfließt. Dieser wird dann in barrels gepumpt und verschlossen, um ihn später in Gläser zu füllen oder für den honeywine zu verwenden. Ich wurde auch nur 5x gestochen in dem Monat und ich habs nie gemerkt und man hat es nach 10 min nicht mehr gesehen, ich scheine sehr immun zu sei, Hugo hat gemeint ich sei der perfekte beekeeper :D!
beeyard mit 12 hives
some cheese making :)
peppers, huge squashes and the best potatoes ever: banana potatoes

























granola making






with Hugo's parents
Ilse, son Fabian, Betty, Willy and Hugo


Außerdem hab ich nach Anleitung selbst Spiralen aus hot peppers gemacht, zum trocknen, und Brot gebacken.














Mitte des Monats sind wir wwoofer mit Ilse nach Calgary in eine beliebte Country bar, wo es Freitag abends eine Stunde kostenloses Line Dancing gibt, also wo man das lernt. Das war sehr lustig und wir waren die einzigen dort ohne Cowboy Boots, die gehören zu dem dance dazu, um damit immer mit der Hacke aufzustampfen oder so :D.
Katja, Stacey, me, Miyuki & Ilse
Ich wollte hier auch ein Video von den line dances hochladen, aber das klappt nicht... :(



Am nächsten Tag wurden wir mit dem Füttern der Bienen fertig, die müssen nämlich 2x vor dem Winter mit Zuckerwasser gefüttert werden, um den langen und kalten kanadischen Winter zu überleben.









Danach gings nach Black Diamond, einem kleinen Nachbarort, in die Black Diamond Bar. Dort ist Samstag Abends immer eine Live Band, natürlich auch Country :). Und sobald die Musik losgeht stürmen alle auf die Tanzfläche und alle tanzen den selben Tanz: Two-step. Hugo mag diesen Tanz aber nicht, also ist er mit Ilse einfach in die Mitte und hat was anderes getanzt :D, aber sehr gut!




<- two-step



Ein paar Tage später kam Kazu zu Besuch, ein Japaner, der im Juni hier gewwooft hat und in Calgary arbeitet. Er hat dann zusammen mit Miykuki, ebenfalls Japanerin, für alle gekocht. Es gab Sushi und Sukiyaki und Curry, alles super lecker und was ganz anderes und neues, mit rohem Fisch und rohen Eiern und so.






Außerdem durfte ich mit Hugo zum hunting gehen. Das hieß um 5:30am aufstehen, Tarnkleidung anziehen und im Dunkeln durchs Gestrüpp hiken, zur richtigen Stelle. Am ersten Tag war es ziemlich erfolglos, wir haben nur ein moose in Millionen km Entfernung durchs Fernglas gesehen, das wars. Aber so schnell geb ich ja nicht auf, also bin ich am nächsten Tag wieder mit :D. Und diesesmal wars perfekt :D. Ich saß unter einem Baum und Hugo zunächst auch, aber als nach einer Stunde noch nichts aufgetaucht war, ist er ein bisschen herumgehiked, gucken ob er was findet. Und genau in dieser Zeit kam ein großer bull elk nur 2 m an meinem spot vorbei :D. Sooooo cool und er hat mich überhaupt nicht bemerkt. gegen 10 am haben wir uns dann auf den Rückweg gemacht und kurz bevor wir wieder am Haus waren haben wir noch eine große elk Herde gesehen, das war auch cool.


Und ich bin nicht so dick wie ich auf dem letzten Bild aussehe, ich hab nur ungefähr 10 Schichten Kleider an (3 Stunden bei 5 Grad stillsitzen..) und die meisten davon sind zu groß, weil sie von Hugo sind :D...

appetizer
 Abends haben wir einen international 3 course dinner gemacht: Stacey (aus Calgary) hat baked squash flowers, staffed with italian-spiced cranberry chèvre, als appetizer gemacht, Miyuki (japan)hat als main course nikujaga mit soy sauce potatoes, tamagoyaki und miso soup gemacht und ich habe als dessert Kaiserschmarrn mit applesauce gemacht. Das war super viel, aber auch sehr lecker :D. Und katja (auch Deutsch) hat dann noch Chocolate chips cookies gemacht :D..
Danach haben wir noch einen Spiele-Abend gemacht, das haben wir so 3/4 mal in der Woche gemacht und ich hab (wie soll es anders sein) sehr oft gewonnen :D!).
Das Mensch ärgere Dich nicht Spiel hab ich übrigens komplett selbst gebastelt (sogar die Spielfiguren), um allen mal klassische deutsche Spielkultur näher zu bringen :D! Gut, ne! Da fragt man sich, warum ich keine bessere Kunst Note hatte :D...
Außerdem haben wir ein paar mal mit dem wwoofer bow geübt und Hugo's skills bestaunt...
so solls aussehen



























Als dann mehrere Frostnächte in der Wettervorhersage  kamen, ging es daran die greenhouses zu leeren, damit die nicht mehr geheizt werden müssen, was sehr teuer ist. Aber wohin mit sooo vielen Tomaten..? Während der Erntezeit haben die Bonjeans jedes Jahr im Herbst keine Badewannen und weniger Platz in den Bädern zur Verfügung:






























Und an meinem vorletzten Abend kam dann auch noch ein Kanada-Traum in Erfüllung: ich hab die Nordlichter (Aurora Borealis) gesehen :D. Da hab ich schon die ganze Zeit, seit ich hier bin, drauf gewartet bzw. gehofft :D. Und das ist soo unglaublich cool! Die Lichter haben sogar getanzt!!
Die Bilder sind nicht soo gut, aber man kann es erkennen.






Bevor ich weg bin, hab ich Hugo noch dabei geholfen, die Bienen zu "verpacken", damit die hives im Winter warm bleiben.









Ok, dann hier noch ein paar Bilder:
tomato & pepper greenhouse
lower garden part

upper garden part


sqaush, cucumber & corn greenhouse
chief














tess
honey barrels













beautiful area

goats

goats' & chicken's homes
sleeping area for wwoofers














goat milking

chinook wind
living room













rock wall at barn which I helped constructing
I built this fence because there was a grizzla around


























Abschiedsgruppenfoto
Ja und das wars dann auch, nach fast einem Monat gings dann wieder weiter. Die Zeit auf der Farm war echt sehr schön und ich hab viele nette Leute kennen gelernt und viel gelernt!

Von dort gings dann weiter nach Edmonton, aber dazu mehr beim nächsten Eintrag, auf welchen ihr auch nicht mehr so lang warten müsst ;).

Liebe Grüße :-*.

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